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1)

Texterzeugung mit Herrn Markow

Ein Markow-Prozess - benannt nach dem russischen Mathematiker Andrei Andrejewitsch Markow - ist ein mathematisches Modell, das verwendet wird, um die zukünftige Entwicklung eines Systems vorherzusagen. Es basiert auf der Idee, dass die zukünftige Entwicklung des Systems nur von seinem aktuellen Zustand abhängt und nicht von seiner gesamten Vergangenheit.

Wir können einen Markow-Prozess verwenden, um vorherzusagen, welche Buchstaben(folge) als nächstes ausgegeben werden soll, basierend auf dem aktuellen Buchstaben(folge) im Text.

Einen solchen Markow-Prozess kann man sich sehr gut als Graph veranschaulichen:

Man beginnt bei einem beliebigen Buchstaben, die Pfeile des gerichteten Graphen geben die erlaubten Übergänge an. So kann man Worte bilden, die gewissen Regeln unterliegen - die erlaubten nächsten Buchstaben hängen davon ab, was der gerade aktuelle Buchstabe ist.

  • HAU
  • LAU
  • LAUB
  • RAUB
  • RAUS
  • HAUS
  • AUA
  • UAUB

Sind "erlaubte" Worte, die so erzeugt werden können.

Die tatsächlich gewählten Übergange sind dabei zufällig, die so erzeugten Worte unterliegen also den Regeln welche der Graph vorgibt, es ist aber gleich wahrscheinlich, ob nach einem U ein B, ein S oder ein A angefügt wird.

Das BlueJ-Projekt "Markow-Texter" erlaubt es, einen solchen Textgenerator auszuprobieren und zu untersuchen.

Lade das Bluej-Projekt herunter2). Um das Programm zu verwenden, öffnet man das BlueJ-Projekt und führt die JavaFX Anwendung aus, indem man mit der rechten Maustaste auf die Klasse "MarkowFX" klickt und im Menü den Punkt "Run JavaFX Application" auswählt - dann sollte sich das Programmfenster öffnen:


(A1)

Teste das Programm mit der "Trainingsdatei" laub.txt.

Wichtig: Beim einlesen des Trainingstextes werden alle Zeichen in Kleinbuchstaben konvertiert, paarige Zeichen wie Anführungszeichen entfernt und Zeilenumbrüche durch ein großes "N" ersetzt.

  • Wähle als Grad 1
  • Klicke dann auf Text lernen
  • Analysiere die Ausgabe im Textfeld. Notiere, was diese Bedeuten könnte.
  • Wähle als Textlänge 40 Zeichen
  • Klicke anschließend auf Text erzeugen

Die Funktionalität des Markow Texters findet sich in der Klasse Markow3).

uebergaenge: Das ist eine HashMap, das den Übergangsgraphen speichert. Dort wird festgehalten, welche Folgezeichen zu einem aktuellen Zustand erlaubt sind.

private Map<String, Map<Character, Integer>> uebergaenge;

Beim Lernen des Texts wird hier z.B. folgendes eingetragen:

"a": u(6) N(2) 

Das bedeutet, dass uebergaenge["a"] eine Liste von Zeichen mit ihrer zugehörigen Häufigkeit enthält, mit der sie im Anschluss an "a" aufgetreten sind: Das Zeichen "u" folgte 6 mal auf ein "a", ein Zeilenumbruch ("N") folgte 2 mal auf ein "a".


(A2)

Erhöhe den Grad auf 2 und lerne erneut den Text laub.txt. Interpretiere die Ausgabe des Lernprozesses. Der Text findet sich im Unterverzeichnis texte des Projekts. Öffne die Datei laub.txt mit einem Editor und überprüfe deine Ideen.

Lösungshinweis

Teste weitere Grade beim Lernen des Textes.


Die Methoden lerneText(String textQuelle, int grad) und lerneUebergang(String letzteZeichen, char naechstesZeichen):


2)
oder klone es
3)
Die MarkowFX Klasse ist vor allem für die GUI zuständig, aber natürlich arbeiten die beiden zusammen.
  • faecher/informatik/oberstufe/machine_learning/mljs/markow/start.1739989254.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 19.02.2025 18:20
  • von Frank Schiebel